Nach einem sehr feinen Nachtessen aus der Küche von Michi Bieri, im Rest. Brüggli in Schönenberg, konnte am letzten Samstag, kurz nach acht Uhr mit der ordentlichen Jahresversammlung begonnen werden.
Interimspräsident Hansruedi Müller begrüsste 32 stimmberechtigte Mitglieder der Erlenackerschützen. Zwar versprach die Traktandenliste eine unspektakuläre Versammlung, alle waren aber gespannt, ob Müller nun wirklich das Amt als Interimspräsident niederlegen würde. Um es gleich vorweg zu nehmen, schon in der Einleitung betonte er, dass das seine letzte Amtshandlung als Kapitän der Erlenackerschützen sei. Nun aber der Reihe nach. Das umfangreiche Protokoll der letzten Versammlung, verlesen vom Verfasser Roger Meier, fand einstimmige Zustimmung.
Mit Genugtuung konnten drei Neueintritte und keine Austritte vermeldet werden. David Schär, Nikos Kiefer und Hans Nessensohn sind die Neuen, alle drei wurden mit Applaus im Verein aufgenommen. In seinem letzten Jahresbericht liess Hansruedi Müller das Vereinsjahr 2023 nochmals Revue passieren. Der Höhepunkt war sicher die Teilnahme am 71. Thurgauer Kantonalschützenfest, Werner Weber glänzte in einem Spezialstich ganz besonders, durfte er doch an der Preisverteilung eine schöne Auszeichnung entgegen nehmen. Im Erlenacker hielt uns das Speck-, Ruinen- und Cupschiessen auf Trab.

Social Media nutzen
Beim Ressort Informationen kamen doch einige Fragen auf, was die Nachwuchsförderung anbelangt. Die Jungschützenkurse werden seit sieben Jahren gemeinsam mit der SG Sulgen durchgeführt, mit dem Resultat, dass unser Verein in dieser Zeit keinen einzigen Jungschützen oder Jungschützin im Verein integrieren konnte. Überdenkt werden müsste wahrscheinlich auch die Werbung, ist es doch nicht ganz einfach an die Adressen der möglichen Jungen zu kommen. Vielversprechender und prüfenswert wäre wohl auch die Social Media Plattformen zu nutzen, junge Leute sind via Facebook, Instagram, Twitter usw. heute sehr gut erreichbar. Aus der Abteilung 10m gab Urs Sager bekannt, dass die neu installierten, elektronischen Trefferanzeigen, der Luftgewehrschützen bestens funktionieren. Die finanziellen Aufwendungen, welche sich für diese Anschaffungen, konnten im budgetierten Rahmen von max. Fr. 35‘000.- gehalten werden. An den Kosten beteiligten sich die Erlenacker-, Armbrustschützen, sowie die Schützen Schönholzerswilen und die Gönnervereinigung. Im Gegensatz zu den 300m Jungschützen Kurse sind die Nachwuchskurse Luftgewehr und Armbrust jeweils ausgebucht. Sager will sich einsetzen, dass nach Möglichkeiten gesucht wird, aus diesen Abteilungen junge, schiessportbegeisterte Mädchen und Knaben, das Schiessen auf die längere Distanz schmackhaft zu machen. Dass die Jungen SchützInnen im Luftgewehr-, wie auch im Armbrustschiessen sehr erfolgreich sind, macht dieses Vorhaben sicher nicht einfacher.
Chef Schützenmeister Roland Zahner vermeldete, dass 2023, dank vorbildlichem Einsatz seiner SM ein unfallfreies Jahr war. Mit Freude stellte er fest, dass der, an der letzten Jahresversammlung genehmigte, neue Kugelfang, installiert und vom Eidgen. Schiessoffizier kontrolliert und genehmigt wurde, womit der Schiessbetrieb beginnen kann. Ob aber neue, verschärfte Vorschriften, uns nicht schon bald mit neuen, sicherheitsrelevanten Investitionen konfrontieren ist nicht ausgeschlossen.
Die Jahresrechnung, vorgetragen von der Kassierin, Heidi Nessensohn, schloss erwartungsgemäss mit einem fetten Minus ab, dank vorausschauender Finanzplanung und Rückstellungen, welche wir auch ausserhalb des Schiessbetriebes mit Events erarbeitet wurden, musste sich der Verein aber nicht verschulden. Mit grossem Applaus und einstimmiger Genehmigung wurden die Rechnung und der Revisorenbericht, mit dem besten Dank an die Rechnungsgeberin und die Revisoren verdankt.

Spezielle Situation
Beim Traktandum Wahlen, es war ja kein ordentliches Wahljahr, standen auf der Traktandenliste vier Fragezeichen und wie bereits angekündigt steht der Verein ab diesem Jahr ohne Präsident da. Auch ein Vizepräsident ist nicht vorhanden, eine spezielle Situation für den Verein. Die restlichen Vorstandsmitglieder sind aber gewillt, die laufenden Geschäfte ordnungsgemäss abzuwickeln.
Das geplante umfangreiche Jahresprogramm gab zu keinen grossen Diskussionen, einzig, dass ein paar wiederkehrende Schiessen welche man regelmässig besucht nicht mehr zur Jahresmeisterschaft zählen.
Unter dem Traktandum Verschiedenes wurden wir orientiert, dass die Zielscheiben wohl spätestens im nächsten Jahr ersetzt werden müssen, was mit ca. Fr 20‘000.- zu Buche schlägt. Wir sind also weiterhin gefordert unsere Finanzen im Blick zu behalten.
Zum Schluss wurden die Verdienste von Hansruedi Müller, als Interimspräsident, mit einem Präsent und einem grossen Applaus verdankt. Zum fehlenden Präsidium können wir nur hoffen, dass uns vielleicht doch noch einer vom Himmel fällt. Weit wahrscheinlicher ist aber, dass sich ein Mitglied unseres Vereins doch noch dazu aufrafft dieses Amt zu übernehmen. Personen, welche das nötige Rüstzeug dazu haben wären meines Erachtens vorhanden, allein es fehlt momentan am Willen.
Um 22.00 Uhr konnte die Versammlung als beendet erklärt und Dessert serviert werden.

Walter Gerber
Presse ESKS